Fünf Wochen nach der Landesmeisterschaft startete Tillmann in Rodewisch bei den Mitteldeutschen Meisterschaften. Hier messen sich die Besten des Landes aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Für die U15 stellt dieses Turnier auch bereits die höchste zu erreichende Stufe dar.
Wegen der Vorleistung bei der Landesmeisterschaft hatte Tillmann in der ersten Runde ein Freilos und damit die Möglichkeit seinen Gegner vorab schon einmal in Aktion zu sehen. Gut eingestellt ging Tillmann also in seinen ersten Kampf mit dem Wissen, dass es heute sehr viel härter werden wird. Dennoch schaffte er es seinen Plan umzusetzen und seinen Gegner darauhin in die Festhalte zu nehmen. Lange 20 Sekunden später, in denen Tillmanns Untermann unerbittlich gegen den Haltegriff arbeitete, konnte Tillmann sich dann über seinen ersten Sieg freuen.
Damit schon sicher auf Platz 5 traf er in seinen nächsten zwei Kämpfen auf deutlich schwerere Kaliber. Mit ca. 20 kg Gewichtsnachteil schaffte es Tillmann zwar jeweils in Führung zu gehen, leider gelang es ihm aber nicht, dies auch über die Kampfzeit zu halten. Nach Hebel in einem Kampf und Konter im anderen stand der 5. Platz für Tillmann fest. Dennoch eine wirklich sehr starke Leistung und mit dem Gezeigten auch definitiv eine würdige Vertretung für unsere Bundesland Sachsen-Anhalt.
Jenny
Julia und Melina kämpften zwar wie gewohnt in der selben Gewichtsklasse aber zur Abwechslung mal nicht gegeneinander. Mit sieben Sportlern wurde die Gewichtsklasse in zwei Gruppen unterteilt. Beide Mädchen konnten jeweils einen ihrer Poolkämpfe sehr schön gewinnen. Bei Julia reichte dieser eine Sieg, um in das Halbfinale einzuziehen, welches sie jedoch leider verlor. Da Melina in der größeren Gruppe landete, schied sie trotz des Sieges vorzeitig auf Platz 5 aus während Julia mit dem gleichen Ergebnis (ein Sieg und zwei Niederlagen) auf Platz 3 stand. Hier sorgten etwas Glück bzw. Pech im gewählten Kampfsystem trotz gleich starker Kampfleistung für die unterschiedliche Platzierung.
Isabell trat anschließend in die Fußstapfen ihrer kleinen Schwester. Eine Niederlage und ein Sieg brachten sie ins Halbfinale. Dabei schaffte sie es erstmals ihren lang geübten Schulterwurf durchzusetzen, welcher auch aus der Ferne von Trainer Jakob mit den Worten "Dranbleiben ist wichtiger als perfekt Reingehen" gelobt wurde. Das anschließende Halbfinale verlor Isabell und erhielt damit ebenfalls die Bronzemedaille.
Abschließend kämpfte Tom Luca im Modus "best of three" und startete äußerst dominant im Griff. Nach und nach schaffte es sein Gegner aber auch seinen Griff immer besser zu Positionieren und konnte Tom Lucas Versuch, den gegnerischen Griff wieder zu lösen, nutzen um ihn ins Stolpern und zu Fall zu bringen. Im zweiten Kampf hatte sich Tom Luca noch besser auf den Gegner eingestellt und konnte mit den Hinweisen aus dem ersten Kampf auch beinahe eine Wertung erzielen. Im Übergang geriet er aber leider in eine Würge und musste sich ein zweites Mal geschlagen geben. Damit also Silber für unseren frischgebackenen Trainer.
Damit noch nicht genug, fuhren Lucy und Jenny am Sonntag erneut nach Rammenau.
Lucy konnte ihren ersten Kampf mit einem Wurf und anschließendem Übergang zur Festhalte sehr schnell gewinnen. Im zweiten Kampf wartete dann ihr ungeliebtester Gegnertyp auf sie - deutlich größer und schon ein grüner Gürtel um die Hüfte. Doch heute ließ sich Lucy davon nicht beeindrucken und gab ihrer Gegnerin keine Chance zum angreifen. Nach zwei Minuten mit deutlicher Dominanz verließen Lucy aber ihre Kräfte und ihr wurde auf der Matte übel. Nach einem erneuten Angriff ging sie zu Boden und landete anschließend in einer sehr engen Festhalte, sodass Lucy aufgeben musste. Nach einer längeren Atempause ging es dann zum dritten Kampf auf die Matte. Dieser Kampf ging bis ins Golden Score, was für den heutigen Tag eindeutig zu viel war. Nach knapp vier Minuten reichte die Angriffskraft nicht mehr aus und Lucy wurde gekontert. Damit landete Lucy mit dem heutigen Ergebnis auf Platz 5.
Auch Trainerin Jenny traute sich nach längerer Verletzungspause wieder auf die Matte. Gegen eine Bundesligistin hielt sie sich lange auf den Beinen, geriet dann aber in eine Festhalte und beim Befreiungsversuch anschließend in einen Hebel. Der zweite Kampf endete ebenfalls im Boden, allerdings nun mit einer Festhalte und Sieg für Jenny. Im Halbfinale stand sie dann einer starken Linkskämpferin gegenüber, dessen Griff sie nicht abfangen konnte und dadurch schnell geworfen wurde. Am Ende also eine weitere Bronzemedaille für Naumburg.
Jenny
Am Reformationstag waren Jakob und Marc in Köthen beim Vorbereitungslehrgang für Dan-Prüfungen. Jakob stellte den Teilnehmern das neue Dan-Graduierungssystem des DJB vor und sensibilisierte die Judoka aus sechs Vereinen für die Anforderungen zum 1. und 2. Dan. Marc nahm mehr als aktiv teil und zeigte unter allen Teilnehmern am meisten Beispiele vor und demonstrierte ganz am Ende sogar einmal die komplette Nage-no-kata. Auch Domfalke Dennis war wieder mit am Start.
Zeitgleich zogen unsere jüngsten Judoka in Naumburg um die Häuser und vertrieben die bösen Geister, indem sie sie gekonnt niederwarfen. Rund herum ein gelungener Judo-Tag aus Naumburger Perspektive.
Jakob
Medaillenjagd in Köthen
Mit zwei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und fünf Bronzemedaillen im Gepäck kamen unsere SG Friesen Kids vom 17. Judoturnier des Köthener Sportvereins 2009 zurück.
Unter Trainer-Leitung von Lukas Schiefelbein und Lucy Stahl sowie großer Fanunterstützung der mitgereisten Eltern haben unsere neun Judoka großen Kampfgeist gezeigt und ihr Bestes gegeben. Arthur Grosse (U 13) und Julia Lützkendorf (U9) konnten ihre drei Kämpfe alle gewinnen und holten sich somit den ersten Platz. In ihrem ersten Wettkampf überhaupt sicherte sich Anna Bischoff (U13) mit einem Sieg und einer Niederlage den 2. Platz. Ebenso zeigte unser Landesmeister Arthur Bier (U11) wieder tolles Judo. Mit einer knappen Niederlage und drei schönen Siegen belegte er am Ende Platz 2. Isabell Lützkendorf (U13) sicherte sich in ihrer schweren Gruppe (-44 kg statt eigentlich -40 kg) mit zwei Niederlagen aber auch einem Sieg den 3. Platz. Ebenso dritte Plätze gingen an Melina Stahl, Juli Tenor und Roman Kins und an unseren jüngsten Starter Tristan Kunze (alle U9). Alle waren wie gewohnt mit vollem Einsatz dabei und weitere wertvolle Wettkampferfahrung sammeln können!
Mal ein etwas anderer Wettkampf
Parallel zum Wettkampf in Köthen war Jenny Hemstedt bereits seit Freitag in Maintal unterwegs. Nach dem Kata-Lehrgang in Burg wurde ihr angeboten an der German Kata Open teilzunehmen, welche in diesem Jahr keine vorherige Qualifikation erforderte. Mit Uke Olaf Strosche vom AC Berlin ging es also Richtung Frankfurt zu diesem Event. Am Freitag Abend wurde nochmal intensiv geübt und ein paar letzte Feinheiten besprochen bevor es dann am Samstag frisch und ausgeschlafen auf die Matte ging.
Im Gegensatz zu einem „gewöhnlichen“ Turnier treten hier Tori und Uke als Paar gegen andere Paare an. Dabei soll eine vorgegebene Kata möglichst akkurat präsentiert werden. Die gemeinschaftliche Darbietung wird anschließend von Wertungsrichtern eingeschätzt und so ein Sieger bestimmt. In der gewählten Boden-Kata „Katame-no-Kata“ machten Jenny und Olaf direkt den Auftakt und eröffneten die Kategorie, welche mit insgesamt acht Paaren besetzt war. Mit einer ungewohnten Aufregung liefen die ersten Aktionen äußerst gut. Ein paar kleinere Patzer in der Mitte sorgten dann aber vermehrt für Unsicherheit und schlussendlich zu einem groben Fehler in der Positionierung. Der Versuch von Uke Olaf diesen Fehler auszugleichen wurde allerdings mit der Halbierung der Gesamtpunktzahl bestraft, sodass Jenny und Olaf auf dem letzten Platz landeten.
Dennoch war diese Veranstaltung eine komplett neue Erfahrung für Jenny, welche sie auch noch ein wenig weiter verfolgen möchte. Die German Kata Open erlaubte ihr zudem vielen Welt- und Europameistern zuzusehen und sich weitere Feinheiten für sich selbst, aber auch für das Training abzuschauen.
LEM M/F
Am Sonntag fanden dann auch die Landesmeisterschaften in der Altersklasse Männer und Frauen statt. Jakob Schiek war hierbei nicht nur selbst Kämpfer sondern vertrat auch das Präsidium des JVST. Ferner wurde ihm damit die sportliche Leitung der Veranstaltung in Halle anvertraut.
In seinem ersten Kampf gegen Teamkollegen Dennis Dürgerov warf Jakob O-uchi-gari und sicherte sich den Sieg mit einer Festhalte. Domfalke Dennis hatte in seinem zweiten Kampf Schwierigkeiten seinen Griff durchzubringen und fiel auch hier zwei mal auf die Seite. Jakob gelang es jedoch den dritten Kämpfer der Gruppe einmal gegenzudrehen und anschließend auch seinen eigenen tiefen Seoi-nage durchzubringen.
Damit sicherte sich Jakob seinen ersten Landesmeistertitel überhaut und setzt die Titelreihe nach Arthur Bier in der U11 und Tillmann Ruppe in der U15 fort. Auch Jenny Hemstedt erhielt kampflos den Titel als Landesmeisterin, womit sich beide Trainer der Friesen zur deutschen Pokalmeisterschaft qualifizierten. Allerdings trat Jakob seinen Platz an den Zweitplatzierten ab und auch Jenny verzichtete auf ihren Startplatz.
Insgesamt war die Veranstaltung mit nur 15 Startern leider sehr schwach besucht, sodass an dieser Stelle nochmal alle älteren Sportler zur Teilnahme an Wettkämpfen ermutigt werden sollen. Das anschließende gemeinsame Randori zeigte auch direkt, dass ein Kampf im Judo vor allem auch ein Miteinander und nicht nur ein Gegeneinander ist.